Therapie

Es gibt eine Reihe von Fehlbildungen der Hand, die keiner Therapie bedarf, wie z.B. zu kurze Finger, wenn sie nicht gleichzeitig zusammengewachsen sind, oder bestimmte Handfehlbildungen, bei denen der eine oder andere Finger fehlt, oder bei Anomalien der Handwurzelknochen - um nur einige zu nennen. Die konservative Behandlung von Handfehlbildungen ist eine aktive Therapie und nicht ein resignierendes Abwarten bis das Wachstum abgeschlossen ist.

Schienen

Bei Schienenbehandlungen ist hervorzuheben, dass sie, je früher sie einsetzen, umso besser für die Entwicklung der Hand sind. Die Schienenbehandlung hat z.B. bei einer radialen Klumphand eine besondere Bedeutung, da die präoperative passive Korrektur durch die Schienen für eine spätere chirurgische Therapie ganz entscheidend ist.

Prothesen

Bei bestimmten Fehlbildungen wie dem kompletten Fehlen von Teilen des Armes können auch Prothesen (wie z.B. myolektrische Prothesen) sehr sinnvoll eingesetzt werden. In den letzten Jahren sind dabei sehr große Fortschritte erreicht worden.

Handchirurgie

Bevor man den Entschluss und die Indikation zur Chirurgie stellt, ist eine besonders sorgfältige Beobachtung der kindlichen Handfunktion nötig. Bei Handfehlbildungen sind meist anatomische Abnormitäten zu finden. Die Muskeln sind meist mangelhaft angelegt. Es soll jedoch hervorgehoben werden, dass das Gefühl an der Hand oder den Handresten bei den Handfehlbildungen immer normal ist und diese Tatsache bei jeder chirurgischen Maßnahme besonders beachtet werden muss. Die Greifmuster beeinflussen auch das Gehirn des Kindes, sodass man heute davon überzeugt ist, dass je früher eine Operation stattfindet, umso eher kann sich das Gehirn mit den neu zu erwerbenden Greifmustern verändern.

Sehr selten ist bald nach der Geburt eine dringliche Operation erforderlich, nämlich dann, wenn durch einen Schnürring der entfernt von ihm gelegene Anteil der Hand oder der Gliedmaße durch eine beträchtliche Schwellung gefährdet ist. Die Behandlung der radialen Klumphand sollte ebenfalls früh beginnen, vor allem mit Schienen. Ebenso wird die Trennung der Finger bei der sogenannten Löffelhand relativ früh empfohlen, aber auch die Trennung zweier unterschiedlich rasch wachsender Finger, sowie die Herstellung eines Daumens sollte zwischen erstem und zweitem Lebensjahr durchgeführt werden.

Die chirurgische Behandlung sollte wenn möglich vor dem Schulbeginn im Großen und Ganzen beendet sein. Weitere chirurgische Maßnahmen müssen so geplant werden, dass wenig Schulzeit in Anspruch genommen wird.